Umkehrhaltungen – einfach mal die Perspektive wechseln…

Umkehrhaltungen – einfach mal die Perspektive wechseln und der Zauber beginnt

… in Positionen, in denen eine „umgekehrte Haltung“ eingenommen wird.
… durch einen physisch anderen Blick, weil sich die Richtung, in die Kopf und Füße jeweils zeigen, umkehrt.
… in veränderten psychischen und / oder emotionalen Sichtweisen, was voraussichtlich den größeren Effekt hat.

Eine wohltuende Magie auf mehr oder weniger allen Ebenen von Körper und Geist.

Umkehrhaltungen stabilisieren das HerzKreislaufSystem, verbessern die Verdauung und die Funktion des Gehirns. Durch Letzteres steigt die Konzentrationsfähigkeit, und sogar Müdigkeit verschwindet.
Das Nervensystem atmet regelrecht auf.
Die Wirbelsäule wird, je nach Haltung, gekräftigt oder gedehnt, der Gang wird aufrecht und stabil. Innere Organe werden munter.
Unabhängig von den körperlichen Vorteilen machen Umkehrhaltungen geistig und emotional selbstbewusst und schenken gute Laune.
Sogar optisch bemerken wir wundersame AntiAgingEffekte – eine strahlende Hülle durch Ausdruck eines glücklichen Geistes !

Welche Asanas gehören zu den wichtigsten Umkehrhaltungen ?
1 Viparita Karani _ Einfache Umkehrhaltung
2 Eka Pada Mukha Svanasana _ Hund mit erhobenem Bein
3. Sasankasana _ Der Hase
4 Sarvangasana _ Der Schulterstand und all seine Variationen, z.B. Eka Pada Sarvangasana _ Schulterstand mit einem gestreckten Bein, Urdhva Padma Sarvangasana _ Schulterstand im Lotus
5 Halasana _ Der Pflug
6 Karnapidasana _ Die Haltung des Tauben
7 Sirsasana _ Der Kopfstand
8 Urdhva Padmasana _ Umgekehrte Lotussitz
9 Urdhva Dandasana _ Umgekehrte Stockhaltung
10 Salamba Sirasana _ Der Dreifuß
11 Adho Mukka Vrkasana _ Der Handstand

! Derartige Umkehrhaltungen am besten zum Abschluss der Yogaeinheit praktizieren, um von dem größtmöglichen Nutzen der beruhigenden Wirkung zu profitieren !

Der König der Asanas _ Sirsasana wirkt besonders beruhigend auf das vegetative Nervensystem, ernährt die Hirnzellen, stimuliert das Herz- und Kreislaufsystem, fördert den Lymphfluss, bringt das Hormonsystem und die Verdauungsorgane ins Gleichgewicht, stärkt das Gehirn und puscht das Selbstvertrauen _ Einfach majestätisch!

! Diese Stellungen ist dann sicher zu halten, wenn man sehr konzentriert und geübt ist. !

Während der Schulterstand bereits recht früh praktiziert werden kann, bedarf es für den Kopfstand längere Praxis und vor allem eine sehr gute Anleitung.
Neben den körperlichen Vorteilen von Umkehrhaltungen, lehrt uns der Kopfstand vor allem, mit Geduld und Respekt vor den eigenen Grenzen zu üben, denn Verletzungsgefahr besteht im Yoga immer dann, wenn zu früh, zu schnell oder schlicht falsch in eine Asana gegangen und / oder sie zu lange gehalten wird.

Wie können auch ungeübte Yogis in diese fantastische Wirkungen eintauchen ?
Ganz einfach – mit Balasana, der Haltung des Kindes.
Auch als Vorbeuge zu betrachten, kann man in der Variante mit geöffneten Knien den Oberkörper zum Boden sinken lassen, so dass eine sanfte Umkehrung spürbar ist, die keine Kraft kostet und zudem wegen ihrer wohltuenden Wirkung auf den unteren Rücken geschätzt wird.
Balasana verhilft zu einem angenehmen Energieschub bei Erschöpfung und hilft gegen Stress durch Dehnung der Nierengegend, in der das StressHormon Adrenalin produziert wird.
Balasana ist eine der leichtesten Ruhepositionen, die in der YogaSequenz jederzeit eingenommen werden kann, z. B. wenn bei einer anstrengenden AsanaAbfolge eine Pause benötigt wird, es zu schnell geht … Lass Dich einfach, wie ein Kind, schützend in diese Position zusammenrollen. Rasch wird Ruhe und Geborgenheit spürbar und alles Anstrengende kann verblüffend rasch abstreift werden.
Grandios – bereits die Halung des Kindes kann mehr, als es äußerlich zunächst den Anschein gibt.

Auch Aufrichtigkeit, Einsicht und neue Sichtweisen – können diese Umkehrhaltungen schenken, sofern Du es zulässt J

! Einige Kontraindikationen und Gründe zur Vorsicht bei klassischen Umkehrhaltungen sind Verletzungen im Nacken- oder Schulterbereich, Verletzungen am Rücken, Netzhautprobleme, Bluthochdruck oder manche Herzerkrankungen.
Liegen diese vor, sollte zuvor mit einem Arzt besprochen werden, ob Umkehrhaltungen praktiziert werden dürfen und dann unbedingt Deinen Yogalehrer darüber informieren !

Bei situativen Einschränkungen, wie etwa der Menstruation, lieber, wie oben erwähnt, sanftere Varianten praktizieren.
Falls Du es doch versuchen möchtest, geh langsam, mit Geduld und step by step in die Umkehrhaltungen.

Umkehrhaltungen sind kein Muss – Yoga sollte nie ein Wettbewerb sein !
Es ist und bleibt stets Deine Verantwortung und Entscheidung, ob Du den Kopfstand und / oder die anderen Umkehrhaltungen übst.

Zum Abschluss noch weitere Zauberformeln der Umkehrhaltungen, die entdeckt werden möchten – Hingabe und Vertrauen lernen.
Nehmen wir z.B. die bereits beschriebene Haltung des Kindes – sie ermöglicht es an einem emotional fordernden Thema zu arbeiten.
Durch die hingebungsvolle Haltung des Körpers in Balasana kann im Geist die Haltung der Hingabe entwickelt werden.
Ergo, die Hingabe an das Thema, für das Kraft benötigt wird.
Die Hingabe an eine aktuelle Situation, die sich gerade wie eine Einbahnstraße anfühlt. Oder eine hingebungsvolle, verzeihende Haltung Menschen gegenüber, die eher das Negative sehen und einen damit belasten.
Ganz besonders die Hingabe an DICH selbst !
Die Fähigkeit, auch bei Herausforderungen oder Gegenwind die Liebe zu DIR selbst zu bewahren !
Das Vertrauen, dass das Universum immer für DICH sorgt.
Vielleicht ist diese Einsicht das größte Geschenk, das Umkehrhaltungen geben können – ganz egal, ob Du den Kopfstand üben kannst oder nicht.

Ich persönlich liebe Umkehrhaltungen. Sie schenken mir außerordentlich schnell Klarheit und lassen mich intensiver ab- und eintauchen in meine innere Pippi Langstrumpf :-)

In diesem Sinn – „Lass Dich nicht unterkriegen. Sei frech, wild und wunderbar.“

Fröhlichen Gruß,

Eure Silke